Falls sich jemand wundert, warum die Massenmedien Mügeln von einem Tag zum anderen plötzlich uninteressant finden: Vielleicht ist das hier der Grund?
Staatsanwalt bewertet Angriff auf Inder nicht als Hetzjagd
Leipzig (AFP) — Die Staatsanwaltschaft Leipzig bewertet den Angriff auf acht Inder im sächsischen Mügeln nach der Vernehmung von 125 Zeugen nicht als Hetzjagd. Es gebe keine Anhaltspunkte, dass vom Festzelt des Stadtfests bis zur schräg gegenüberliegenden Pizzeria eine solche Jagd stattgefunden habe, teilte die Behörde mit. Auch Anhaltspunkte, dass "die Ereignisse insgesamt auf einem geplanten und organisierten rechtsextremistischen Hintergrund beruhten, haben sich nicht ergeben". Unterdessen begrüßte FDP-Chef Guido Westerwelle die jüngste Klarstellung des Mügelner Bürgermeisters Gotthard Deuse (FDP) zu dessen umstrittenen Äußerungen über den Vorfall.
Deuse habe deutlich gemacht, "dass es nichts zu verharmlosen gibt", sagte Westerwelle der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Deuses Klarstellung könne jedermann nachlesen. "Das war notwendig und das begrüße ich", erklärte der Parteichef.
Zuvor hatte Deuse der "Leipziger Volkszeitung" gesagt: "Ich bin überhaupt nicht stolz darauf, was in Mügeln passiert ist, und es gibt nichts zu verharmlosen." Er sei "gegen jede Form von Gewalt und gegen jede Form von Ausländerfeindlichkeit." Deuse relativierte damit seine umstrittenen Aussagen, die er gegenüber der rechtskonservativen Zeitung "Junge Freiheit" gemacht hatte. Rechtsextremismus als Motiv für die Hetzjagd in seiner Stadt hatte er dabei ausgeschlossen. Er sei stolz, Deutscher zu sein, hatte Deuse gesagt, und war dafür auch von der FDP kritisiert worden.
Das in Leipzig laufende Ermittlungsverfahren wegen
Landfriedensbruch, Volksverhetzung und gefährlicher
Körperverletzung wurde derweil auf zwölf
Männer ausgeweitet. Dabei handelt es sich um aus
Mügeln und Umgebung stammende Verdächtige im Alter
von 17 bis 35 Jahren. Von diesen sei nach dem bisherigen
Erkenntnisstand keiner wegen rechtsextremistischer
Straftaten vorbestraft. Die Suche nach weiteren
Verdächtigen werde mit Hochdruck fortgeführt.
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